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Optimismus am Immobilienmarkt? – Analyse des Immoscout Wohnbarometers Q1 2024

Lion Tönse
Geschrieben von:
Lion Tönse

Im vergangenen Jahr prognostizierten wir in unserer Analyse des Wohnbarometers ein moderates Wachstum des Immobilienmarktes. Nun liegt der neue Bericht von Immoscout24 vor, und es war uns ein Anliegen, auch in diesem Jahr die aktuellen Zahlen des Immobilienmarktes zu durchleuchten und zu interpretieren. Unsere tiefgehende Betrachtung liefert nicht nur einen Überblick über die neuesten Trends, sondern auch eine Vorschau auf die möglichen Entwicklungen in den kommenden Monaten. Tauchen Sie mit uns ein in die faszinierende Welt der Immobilien, in der sich Optimismus und Herausforderungen die Waage halten.

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Datengrundlage: Angebotspreise 

Für die Analyse im Immoscout Wohnbarometer 2024 werden Daten direkt von Immoscout, einem führenden Immobilienportal, verwendet. Es ist wichtig zu betonen, dass die Analyse auf Angebotspreisen basiert, die auf der Plattform gelistet sind. Diese Angebotspreise spiegeln die Preisvorstellungen der Verkäufer zum Zeitpunkt der Listung wider.

Ein zentraler Aspekt, der bei der Betrachtung dieser Daten beachtet werden muss, ist die potenzielle Differenz zwischen Angebots- und Verkaufspreisen. In vielen Fällen können die tatsächlich realisierten Verkaufspreise erheblich von den ursprünglich geforderten Preisen abweichen. Die Gründe dafür können vielfältig sein, wie beispielsweise die Marktdynamik, Verhandlungsergebnisse zwischen Käufern und Verkäufern oder auch Veränderungen in der lokalen Immobilienmarktsituation. 

Diese Unterscheidung ist entscheidend, um die Ergebnisse des Wohnbarometers korrekt zu interpretieren. Sie gibt Aufschluss darüber, inwieweit die Erwartungen der Verkäufer mit den tatsächlichen Marktbedingungen übereinstimmen und kann somit als Indikator für die Marktstimmung herangezogen werden.

Ergebnisse des letzten Wohnbarometers 

Im letzten Wohnbarometer wurden die Trends im Immobilienmarkt genau beobachtet, insbesondere im Kontext der Zinsentwicklungen seit 2022. Es zeigte sich, dass die zuvor kontinuierlich steigenden Immobilienpreise durch die Zinssteigerungen nicht mehr anhielten. Dieser Wandel im Zinstrend hatte einen direkten Einfluss auf die Kaufbereitschaft und die Finanzierbarkeit von Immobilien, was zu einer Stabilisierung oder in manchen Regionen sogar zu einem Rückgang der Preise führte.

Die damalige Prognose für das Jahr 2024 war trotz der herausfordernden Marktsituation vorsichtig optimistisch. Es wurde erwartet, dass die Preise aufgrund hoher Nachfrage und anderer unterstützender Faktoren wieder ansteigen könnten. Diese Prognose basierte auf einer Vielzahl von Annahmen, darunter wirtschaftliche Erholung und anhaltendes Interesse an Wohnimmobilien, was den Markt trotz der vorherigen Zinssteigerungen weiterhin dynamisch halten könnte. 

Diese historischen Einschätzungen sind wesentlich, um die aktuellen Daten und Trends im Jahr 2024 besser einordnen zu können, da sie ein Bild davon vermitteln, wie sich Erwartungen und Realitäten im Laufe der Zeit anpassen können.

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Mut auf der Verkäuferseite steigt wieder 

Nach einer Phase der Zurückhaltung, die durch Unsicherheiten im Immobilienmarkt geprägt war, zeigt sich nun ein erneuter Optimismus unter den Verkäufern. Die letzten Jahre hatten den Optimismus am Immobilienmarkt stark gebremst, doch aktuelle Entwicklungen deuten auf ein wiedererstarkendes Selbstbewusstsein der Verkäufer hin. Dies manifestiert sich in einem Stopp der zuvor fallenden Immobilienpreise, die nun eine Tendenz zur Stagnation aufweisen. 

Die Veränderungen in der Preisentwicklung sind moderat, mit einem Wachstum von 0 bis 1% je nach Immobilienart. Diese geringfügige Preissteigerung kann als Indikator für eine vorsichtige Marktstabilisierung interpretiert werden. Verkäufer scheinen weniger bereit zu sein, ihre Preise zu senken, was auf eine festere Überzeugung hindeutet, dass der Markt die geforderten Preise unterstützen wird. Dies könnte teilweise durch die Stabilisierung der Zinsen beeinflusst sein, die es Käufern ermöglicht, Finanzierungen zu planbaren Konditionen abzuschließen, wodurch das Vertrauen auf beiden Seiten des Marktes gestärkt wird.

Kaufpreisentwicklung in Deutschland unterschieden zwischen Wohnung und Häusern
Quelle

Stabilität bei den Zinsen 

Die Phase der Zinserhöhungen, die den Immobilienmarkt zunächst erschüttert hatte, scheint einer neuen Stabilität zu weichen. Nachdem der Leitzins über einen längeren Zeitraum kontinuierlich angehoben wurde, um inflationären Tendenzen entgegenzuwirken, verzeichnet der Markt nun eine Phase ohne weitere Zinserhöhungen. Diese Stabilisierung trägt maßgeblich zur Beruhigung der Marktteilnehmer bei. 

Die aktuelle Zinssituation, die sich durch eine konstante Rate ohne weitere Erhöhungen auszeichnet, hat die anfängliche Unsicherheit unter Käufern und Verkäufern gemindert. Zudem gibt es Spekulationen, dass der Leitzins mittelfristig wieder gesenkt werden könnte, was weitere positive Impulse für den Immobilienmarkt setzen könnte. Diese Aussicht auf potenzielle Zinssenkungen wirkt sich ebenfalls positiv auf die Planungssicherheit aus und könnte zu einer Belebung des Marktes führen, da sowohl Kaufinteressenten als auch Investoren wieder verstärkt Aktivitäten entfalten könnten.

Quelle

Ländlicher Raum hängt den Metropolen hinterher 

Eine der markanten Erkenntnisse aus dem Immoscout Wohnbarometer 2024 ist die unterschiedliche Entwicklung zwischen den urbanen Zentren und dem ländlichen Raum. Die großen Metropolen, speziell die Top 8 Städte Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt am Main, Stuttgart, Düsseldorf und Leipzig, haben sich als die klaren Gewinner herausgestellt. Diese Städte ziehen aufgrund ihrer wirtschaftlichen Stärke, ihrer Infrastruktur und kulturellen Angebote weiterhin eine hohe Nachfrage an. 

Im Gegensatz dazu hinkt der ländliche Raum hinterher, was die Preisentwicklung und das Investoreninteresse angeht. Die Preise in ländlichen Regionen sind im Vergleich zu den Metropolen moderater, und die Wachstumsraten dort sind weniger dynamisch. Dies könnte jedoch eine Wende erfahren. Mit der kontinuierlichen Preissteigerung in den Metropolen könnte der ländliche Raum zunehmend an Attraktivität gewinnen. Käufer und Investoren könnten sich den weniger dicht besiedelten Gebieten zuwenden, was mittel- bis langfristig zu einem Anstieg der Preise führen könnte. 

Diese Verschiebung macht den ländlichen Raum zu einem potenziellen „Geheimtipp“ für Investoren und Käufer, die auf der Suche nach wertstabilen Anlagemöglichkeiten sind. Sobald die Nachfrage und die Preise in den Metropolen ein Niveau erreichen, das Käufer abschreckt, könnte der ländliche Raum als attraktive Alternative in den Fokus rücken. Dadurch könnten in naher Zukunft signifikante Preissteigerungen und eine Belebung des Marktes in diesen Gebieten eintreten.

Quelle

Fazit und Prognose 

Der Titel “Die Kauflust kehrt zurück” fasst den aktuellen Trend im Immobilienmarkt treffend zusammen, obwohl die Marktbedingungen sich von der Hochphase bis 2022 unterscheiden. Es wird erwartet, dass der Immobilienmarkt sich weiter erholen wird, allerdings ohne die euphorische Dynamik der vergangenen Jahre. Die Verbesserung des Marktes wird sich vor allem in einem erhöhten Verkaufsvolumen manifestieren. 

Es wird jedoch ein starkes Ungleichgewicht zwischen den gefragten Top-Städten und deren Umland einerseits und den weniger attraktiven Regionen andererseits geben. Während die Metropolregionen und ihr Umland weiterhin von hoher Nachfrage profitieren könnten, könnten die “unnatraktiveren” Regionen mit Herausforderungen wie Instandhaltungsstau und notwendigen energetischen Maßnahmen kämpfen, die wesentlich die Immobilienpreise beeinflussen. 

Zusätzlich spielen energetische Aspekte eine immer größere Rolle. Objekte, die modernen energetischen Standards entsprechen, könnten aufgrund steigender Energiepreise und strengerer gesetzlicher Anforderungen im Wert steigen, während veraltete Immobilien ohne entsprechende Modernisierung an Attraktivität verlieren könnten. 

Um auf dem Laufenden zu bleiben und keine Entwicklung im Immobilienmarkt zu verpassen, empfiehlt sich die Anmeldung zum DEGIV-Wissen Newsletter oder das Folgen des YouTube-Kanals von DEGIV, wo regelmäßig Updates und detaillierte Analysen bereitgestellt werden.

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